Am Montag, den 2. Dezember, fand im Gemeindehaus von Bickenbach ein bemerkenswerter Vortrag statt, der die 200-jährige Geschichte der Auswanderung zum Thema hatte. Felipe Kuhn Braun, ein brasilianischer Schriftsteller und Historiker mit deutschen Wurzeln, war aus seiner Heimat angereist, um an den Ort seiner Vorfahren zurückzukehren. Seine Familie war im Jahr 1849 von Bickenbach aus nach Brasilien ausgewandert.
Der Abend war bis ins Detail hervorragend organisiert – ein Verdienst des Gemeinderatsmitglieds Florian Klinger, der nicht nur die Veranstaltung vorbereitete, sondern auch den Kontakt zu Felipe Kuhn Braun herstellte.
Der Vortrag begann um 19 Uhr und lockte nicht nur Einwohner aus Bickenbach an, sondern auch zahlreiche Interessierte aus dem gesamten Hunsrück. Felipe Kuhn Braun hielt einen eindrucksvollen Diavortrag, in dem er die Geschichten der deutschen Auswanderer und deren Nachfahren in Brasilien erzählte. Mit historischen Bildern und persönlichen Erzählungen schlug er eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die die Besucher tief beeindruckte.
Besonders emotional wurde der Abend durch die Anwesenheit weiterer Nachfahren der einstigen Auswanderer, die heute in Pfalzfeld und Herschwiesen leben. Für Felipe Kuhn Braun und viele der Anwesenden wurde das Treffen so zu einem echten Familienbesuch an den Ursprüngen der gemeinsamen Geschichte. Ein Höhepunkt für Herrn Braun war die Besichtigung der Pfarrkirche in Bickenbach, ein Ort, der für seine Vorfahren eine besondere Bedeutung gehabt haben muss.
Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Ortsbürgermeister Marco Mohr Herrn Braun eine Dorfchronik, in der auch ein Kapitel zur Auswanderungsgeschichte enthalten ist. Felipe Kuhn Braun bedankte sich bei seinen Gastgebern mit einem Exemplar seines jüngsten Buches, das die kulturellen Verbindungen zwischen Brasilien und Deutschland weiter vertieft.
Beim gemeinsamen Abschied wurde der Wunsch geäußert, die Verbindung zwischen den Gemeinden in Deutschland und Brasilien zu intensivieren. Felipe Kuhn Braun versprach, den Kontakt zu der brasilianischen Gemeinde herzustellen, in der viele Nachfahren der Bickenbacher Auswanderer heute leben. Vielleicht werden schon bald auch Bickenbacher aus Deutschland, ihre Namensvettern in Brasilien besuchen.
Dank der engagierten Organisation und der herzlichen Atmosphäre wurde der Abend zu einem faszinierenden Einblick in die Geschichte der Auswanderung und einem lebendigen Zeichen dafür, wie stark die Verbindung zwischen den Kulturen auch nach 200 Jahren bleibt.